Rundmail März 2020

Erstellt am 29. März 2020

Liebe Freunde und Mitglieder der ErinnerungsWerkstatt!

Eigentlich wollten wir uns am 30. März treffen zu einem Themen- und Informationsabend, an dem Alfred Hausmann seine Erforschung des Gettohauses Hallstraße 14 und der Sprecherrat die nächsten Vorhaben der ErinnerungsWerkstatt vorstellen wollten.

Das geht nun aus bekannten Gründen - Einschränkungen wegen der Corona-Epidemie - nicht, und so wollen wir uns wenigstens auf diesem Weg mit Ihnen und Euch "treffen" und mitteilen, dass die Erinnerungsarbeit in Augsburg trotz Corona weitergeht.

Zunächst einmal möchten wir mit großer Freude mitteilen, dass die Historikerin Monika Müller, vielen von Ihnen/Euch bekannt als Guide des Jüdischen Museums, sich bereit erklärt hat, im Sprecherrat mitzuarbeiten. Wir sind sehr dankbar für diese Verstärkung!

Die Wege der Erinnerung, von denen Anfang März noch einer stattfand, wird es früher oder später wieder geben. Ob der für Anfang Mai geplante Weg schon möglich sein wird, werden wir rechtzeitig mitteilen.

Sehr erfreulich ist, dass die Gruppe von uns, die die Wege der Erinnerung plant, Geldmittel aus dem Förderprogramm "Demokratie leben" bekommt, um damit Flyer, Prospekte , Karte der Wege herzustellen. Herzlichen Dank an Fritz Schwarzbäcker für Antragstellung und Betreuung!

Vielen Dank auch nochmals an Alfred Hausmann für die Erforschung des Gettohauses Hallstraße 14. Seine Studie ist auf unserem Blog zu lesen, und wir hoffen, möglichst bald eine Veranstaltung dazu machen zu können. Da wird dann auch Wolfgang Witty, der an dem Haus eine Gedenktafel anbringen möchte, dabei sein und über sein Anliegen berichten.

Zwei neue Erinnerungsbänder sind in Arbeit: Die Deutsch-Israelische Gesellschaft und ihr Vorsitzender Gerhard Schröder wollen ein Erinnerungsband für die Schwestern Bollack stiften, das Junge Theater und seine Leiterin Susanne Reng ein weiteres Erinnerungsband für Emanuel Herz. Geplant war die Aufstellung für Mai, es kann aber gut sein, dass wir das verschieben müssen.

Noch hoffen wir darauf, dass der Biografie-Workshop, den Benigna Schönhagen im Juni anbieten will, zu diesem Zeitpunkt auch stattfinden kann - geg.falls halt später.

Das Online-Gedenkbuch wächst unterdessen weiter. So sind in der Kategorie "Überlebende" neue Lebensbilder zu finden, etwa von Claudia Huber, die über die Familie Zebrak Neues herausgefunden hat. Danke dafür!

Danke auch an Bernhard Lehmann, der vorgeschlagen hat, ins Gedenkbuch auch die Lebensbilder von Zwangsarbeitern, die im Raum Augsburg eingesetzt waren, aufzunehmen. Er hat dafür bereits 15 Biografien angekündigt.

Zum Schluss haben wir für Sie und Euch noch Tipps zum Lesen, so dass die Erinnerungsarbeit auch trotz Versammlungsverbot für Jede und Jeden weitergehen kann (danke für die Tipps an Benigna Schönhagen):

  • Salomon Salzborn, Kollektive Unschuld. Die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern, (Hentrich & Hentrich) Leipzig 2020.
  • Jan Lohl, Angela Moré (Hg.), Unbewusste Erbschaften des Nationalsozialismus. Psychoanalytische, sozialpsychologische und historische Studien, (Psychosozialverlag) Gießen 2014.
  • Gerhard Paul: Bilder einer Diktatur. Zur Visual History des 'Dritten Reiches', Wallstein-Verlag 2020.
    Und ein paar interessante Webseiten bzw. Blogs:

lernen-aus-der-geschichte.de
gedenkstaettenforum.de
reflections.news/de/ueber-uns
ns-dokuzentrum-muenchen.de/dauerausstellung/muenchner-biographien
ns-zwangsarbeit.de

Herzliche Grüße, und bleibt alle gesund!

Angela Bachmair für den Sprecherrat